Freitag, 25. November 2016

Sahra Wagenknecht

https://youtu.be/-aI7K9tFDyw
Generaldebatte im Bundestag vom 23.11.2016. Gelungene Rede, soll daher auch mal hier festgehalten werden. In der Analyse der aktuellen Lage stimme ich mit der Sahra Wagenknecht überein, also in vielen Punkten liegt sie meiner Meinung nach richtig, auch wenn bzw. obwohl sie die Parteibasis nicht hinter sich hat. Jedenfalls ist sie nicht weit von meinen Ansichten bzw. Beobachtungen entfernt. Ich ziehe letztlich nur andere Schlüsse daraus, denke ich. Und von Klassenkampfrhetorik und Reichen-Bashing hab ich mich auch längst gelöst. Die Kritik am Globalkapitalismus müsste nach meinem Verständnis eher Kritik an der "Ideologie des Globalismus" sein. Denn gerade die Macht der bestehenden Konzerne, die ja zu Recht kritisiert wird, wird durch die von links unterstützte Politik der Zerstörung/Auflösung der Nationalstaaten weiter gestärkt. Je schwächer die Nationalstaaten, desto geringer die Möglichkeiten zur Mitbestimmung durch die Staatsbürger, desto größer Macht bzw. Einflussnahme durch intransparente supranationale Organisationen, Konzerne und milliardenschwere Privatpersonen, die dann grenzen- und schrankenlos agieren, sich aus jeder Region die Rosinen herauspicken und sich doch jeder regionalen/nationalen Gerichtsbarkeit entziehen können - die sind die wahren Weltbürger, alle anderen bleiben ohne Nationalstaaten nur ausgeliefert und in ihrem Knechtsdasein gefangen.
Oder anders ausgedrückt: Die Auflösung der westlichen Nationalstaaten hinterlässt zwangsläufig ein Vakuum, das u. a. von den Konzernen und Plutokraten ausgefüllt
wird. Die Konzerne werden die neuen Staaten, sekundiert von Abnick-Parlamenten.

 Aber gut, trotzdem mag ich die Sahra Wagenknecht, sie ist eine kluge Frau, leider ja wohl mittlerweile ziemlich isoliert in der Partei oder? In den 90ern hatte sie ja auch, damals mit der kommunistischen Plattform eine Minderheitsposition inne. Okay, weitere Linke fallen mir jedenfalls momentan nicht mehr ein, die sich ähnlich überlegt und vernünftig geäußert hätten. Man achte auch auf die Reaktionen auf den Regierungsbänken. Die versteinerten Gesichter, das zur Schau gestellte Desinteresse, die reflexartigen Buhrufe - die haben noch nicht mal zugehört. Die Arroganz der Macht.

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