Donnerstag, 26. Januar 2017

Der Tag, an dem Bommel starb

Gestern war der Tag. Ist schon auch erwähnenswert. Viele wissen das vielleicht gar nicht. Die, die das nicht ständig gucken, haben das ja gar nicht mitbekommen. Da ist gestern nämlich der Bommel aus GZSZ gestorben. Ich mochte den ja eigentlich nicht besonders. Den ewigen Philosophiestudenten. Weil der so’n blöder Schwätzer war. Auch wenn der natürlich mit der Zeit doch irgendwie sympathisch wurde. Ach, ich weiß auch nicht … Mit der Zeit gewöhnt man sich an jeden. Das ist ja so fies. Aber tot ist tot. De mortuis nihil nisi bene (musste ich jetzt aber auch nachschlagen). Tja ja, irgendwo an der Nordseeküste ist der wohl gestorben, das war’s dann wohl. So an diese kultige Bierwerbung hat mich das erinnert, ist das der Jever-Clip gewesen, wo sich ein Mann im Trenchcoat da in den Sand fallen lässt? Sehr klischeehaft jedenfalls, aber okay nach all den Soap-Jahren mit den zahlreichen Abgängen ist es bestimmt sauschwer, noch einen halbwegs originellen Tod zu inszenieren. Obwohl. Mir würde da schon noch was einfallen, aber egal. Na ja, leider lag da aber gestern auch kein Schnee mehr, wobei ja Bommels Tod schon im November gedreht wurde, glaub ich. Der Till, wie er eigentlich hieß, hat ja da im Grunde nur noch auf Abruf weitergelebt, bis zur Ausstrahlung eben. Wie ein Zombie, gruselig wa? Muss mir aber immer auch bewusst machen, dass das nicht das richtige Leben ist, was einem ja echt schwerfällt, wo das doch alles immer so real erscheint … Die Hintergrundmusik war aber echt zum Weglaufen. Bommels Sterbeszene war mit der Musik nicht zum Aushalten, ich musste da echt den Ton stummschalten. Was war das überhaupt für Musik? Irgendeine Opernarie? Ein Requiem? Eine Heulboje vom Hafen hätte besser gepasst. Gespielt war ja die Szene auch nicht besonders, muss ich mal kritisieren, weit unter dem gewohntem Niveau. Nicht so gut wie damals, als man dem guten Dominik seine Geräte abstellte. Ein Feuerwerk der Emotionen war das … Oder man denke an damals, unerreicht die Szene, als der gute Kai Scholl in den Armen seines besten Freundes Moritz sein Leben aushauchte, in der beginnenden Morgendämmerung seinen letzten Atemzug tat (heul),  … in traumhafter Kulisse, was die Sächsische Schweiz bei Sonnenaufgang abbilden sollte. Aber das ist bestimmt schon 10 oder 15 Jahre her, kennt kein Schwein mehr. Tja ja, aber damals wusste man noch in Würde zu sterben, in deutschen Seifenopern.

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