Habe letzte Woche seit langer Zeit mal wieder einen echten handschriftlich
verfassten Brief von einem guten Kumpel, also einem Freund bekommen. Hab mich da
seltsamerweise ziemlich drüber gefreut. War ja nur ein einfacher Brief, nichts besonderes. Na ja, ein
Brief bedeutet mir doch irgendwie mehr als irgendeine zweizeilige SMS, Mail
oder WA-Nachricht. Vielleicht auch, weil Briefe so selten geworden sind. Viele Leute
können wahrscheinlich gar keine Briefe mehr schreiben, glaub ich. Natürlich ist es auch
viel mühseliger und zeitaufwendiger als ne SMS oder WA/Viber-Message. Digitale Nachrichten
sind ja völlig anders aufgebaut und abgefasst - im Ton und Stil viel lässiger, kürzer, prägnanter, minimalistischer; in der nächsten
Entwicklungsstufe schickt man sich ja nur noch Bilder und Memes oder YT-Videoclips zu; ab und zu noch Grunzlaute im MP3-Format. Und
dann diese Smileys, die ja auch nur Emotionskrücken sind, für das, was man sonst
im Text mit Worten rüberbringt. Ich glaub, dass kaum noch jemand eigenhändig
schreibt oder mit der Hand geschriebene Nachrichten erhält. Ja, der vor zwei Jahren verstorbene Peter Scholl-Latour hatte die Manuskripte seiner Bücher übrigens noch mit der Hand geschrieben. Hatte ich auch schon mal erwähnt oder? In handschriftlichen
Texten steckt viel mehr unverwechselbar Eigenes, Persönliches, Charakter
drin. Ach so, ich hatte doch auch vor zwei Jahren schon mal hier in diesem Posting drüber
geschrieben und mir dann auch vorgenommen, mal wieder mehr auf Papier zu
schreiben. Was ich dann aber auch nicht gemacht hab. Na ja, so viel zu guten
Vorsätzen mal wieder.
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