Gestern war der Tag. Ist schon auch erwähnenswert. Viele wissen das vielleicht
gar nicht. Die, die das nicht ständig gucken, haben das ja gar nicht mitbekommen. Da ist
gestern nämlich der Bommel aus GZSZ gestorben. Ich mochte den ja eigentlich
nicht besonders. Den ewigen Philosophiestudenten. Weil der so’n blöder
Schwätzer war. Auch wenn der natürlich mit der Zeit doch irgendwie sympathisch wurde.
Ach, ich weiß auch nicht … Mit der Zeit gewöhnt man sich an jeden. Das ist ja so fies. Aber tot ist
tot. De mortuis nihil nisi bene (musste ich jetzt aber auch nachschlagen). Tja
ja, irgendwo an der Nordseeküste ist der wohl gestorben, das war’s dann wohl. So an diese kultige Bierwerbung hat mich das erinnert, ist das der Jever-Clip gewesen,
wo sich ein Mann im Trenchcoat da in den Sand fallen lässt? Sehr klischeehaft jedenfalls, aber okay nach all den Soap-Jahren mit den zahlreichen Abgängen ist es bestimmt sauschwer, noch einen halbwegs originellen Tod zu inszenieren. Obwohl. Mir würde da schon noch was einfallen, aber egal. Na
ja, leider lag da aber gestern auch kein Schnee mehr, wobei ja Bommels Tod schon im
November gedreht wurde, glaub ich. Der Till, wie er eigentlich hieß, hat ja da im Grunde nur noch auf Abruf weitergelebt, bis zur Ausstrahlung eben. Wie ein Zombie, gruselig wa? Muss mir aber immer auch bewusst machen, dass das nicht das richtige Leben
ist, was einem ja echt schwerfällt, wo das doch alles immer so real erscheint …
Die Hintergrundmusik war aber echt zum Weglaufen. Bommels Sterbeszene war mit
der Musik nicht zum Aushalten, ich musste da echt den Ton stummschalten. Was
war das überhaupt für Musik? Irgendeine Opernarie? Ein Requiem? Eine Heulboje vom
Hafen hätte besser gepasst. Gespielt war ja die Szene auch nicht besonders, muss
ich mal kritisieren, weit unter dem gewohntem Niveau. Nicht so gut wie damals,
als man dem guten Dominik seine Geräte abstellte. Ein Feuerwerk der Emotionen war das …
Oder man denke an damals, unerreicht die Szene, als der gute Kai Scholl in den
Armen seines besten Freundes Moritz sein Leben aushauchte, in der beginnenden Morgendämmerung
seinen letzten Atemzug tat (heul), … in traumhafter
Kulisse, was die Sächsische Schweiz bei Sonnenaufgang abbilden sollte. Aber das ist bestimmt schon 10 oder 15 Jahre her, kennt kein Schwein mehr. Tja ja, aber damals
wusste man noch in Würde zu sterben, in deutschen Seifenopern.
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